Pucón

13 maart 2017 - Pucón, Chili

Pucón, im chilenischen Seendistrikt, 39°16 südlich, war unser zweites Ziel in dieser "schweizerisch" anmutenden Gegend. Pucón ist ein Feriendorf, wo man sich prima unterhalten kann. Das Dorf liegt direkt am See, im Hintergrund thront der 2800 Meter hohe Villarica-Vulkan. Es gibt viele Restaurants, Cafés und Bars im Dorf, man kann in der Gegend canyoningen, wandern, paintball spielen, ins Thermalbad und im.Winter ski fahren.

Unser Interesse galt hauptsächlich dem Vulkan. Für etwas Geld kann man mit einer Tour hinaufwandern, und mit Glück sieht man im Krater des daueraktiven Vulkans sogar Lava. Das schien uns ein tolles Abenteuer! Allerdings muss das Wetter mitmachen, der Vulkan darf nicht allzu aktiv sein, und der Wind muss aus der richtigen Richtung kommen (wegen der giftigen Dämpfe)

Bei unserer Ankunft am Donnerstagmittag regnete es in Strömen und das Wetter war so grau und nass, dass wir kurz mit dem Gedanken spielten, das Projekt aufzugeben und in den nächsten Bus nach Norden zu steigen... Unsere 90 Tage sind schliesslich zu wertvoll um im Regen herum zu sitzen. (Und unser Geld ist zu wertvoll, um es in irgendwelchen zeitvertreibenden Ersatz-Aktivitäten zu verprassen!)
Wir gingen dann doch vorbei bei einigen Touranbietern, und sie konnten uns schliesslich überzeugen: das Warten lohnt sich, ab Sonntag ist es besser und am Montag wolkenlos.

Und tatsächlich: Nach zwei weiteren Regentagen, die wir mit Ausruhen, Organisieren und Thermalbad verbrachten, bekamen wir die Sonne und den Vulkan zu sehen!

Am Montag in der Früh fuhren wir dann mit Auto und Sessellift an den Fuss des Vulkanes. Mit Helm und Pickel ausgerüstet liefen wir mit unserem Guide zuerst über loses, schwarzes Geröll, dann durch den weichen Schnee mehrere Stunden steil hinauf. Das letzte Stück bewàltigten wir mit Gasmaske. Die Mühe lohnte sich: Die Aussicht war fantastisch und tatsächlich... unten im Krater war ein Loch in der Gesteinsschicht welches uns einen Einblick gewährte sozusagen ins Erdinnere, in die Unterwelt oder anders gesagt: "Hot liquid Magma!" Das orangefarbene Magma schien zu kochen, so tönte es jedenfalls, und gelegentlich spritzte die flüssige orange Masse aus dem Loch, klebte sich irgendwo am Innenrand des Kraters fest und erhärtete dort zu grauem Stein.
Total beeindruckend, das alles aus sicherem Abstand beobachten zu können! Ich hätte noch lange zuschauen können, aber die Zeit, die man sich am Kraterrand aufhalten darf ist beschränkt (wohl auch wegen dem Ansturm an anderen Besuchern).
Nach einem Lunch im Schnee zogen wir den Hosenschutz an, und rutschten, teils auf dem Hosenboden, teils auf Tellerschlitten, in vorgefertigten Bahnen, den weichen, nassen Schnee hinunter. Meine anfängliche Skepsis gegenüber der Fortbewegungsmethode wurde rasch zur Begeisterung. Auch Tamar hatte seinen Spass. Vom Schneerutschen weniger begeistert war jedoch Tamars Schulter; ein Bremsmanöver hatte in der ohnehin etwas sensiblen Schulter plötzlich neue Schmerzen ausgelöst... Wir hoffen sehr, dass dies schnell vorübergeht und den Fortgang der Reise nicht beeinträchtigt...

Jedenfalls, morgen Dienstag fahren wir nach Santiago. ¡Hasta luego!

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