Santiago de Chile y Valparaíso

17 maart 2017 - Valparaíso, Chili

Den Tag nach unserer Bergbesteigung verbrachten wir im Bus. Am Dienstagabend erreichten wir Santiago de Chile, die Hauptstadt des Landes. Gleich nach der Ankunft organisierten wir sogleich die Weiterreise: Am Mittwochmorgen früh 2h Busreise nach Valparaíso, und am Mittwochabend spät 24h Busreise nach San Pedro in der Atacama-Wüste. Wir hatten also einen ganzen Tag in Santiago und einen knappen Tag in Valparaíso.

Nach einem Tag Nichts-Tun im Bus waren wir wieder voller Tatendrang. Santiago liegt etwas im Landesinnern zwischen den vor-andinen Hügeln, auf der Höhe des 33. südlichen Breitengrades, also ungefähr auf gleicher Höhe wie Buenos Aires (34°) und das afrikanische Kap der guten Hoffnung (34°).

Santiago ist nicht grad so kulturell hochstehend wie Buenos Aires, aber hat einige gute Museen, und ein paar hübsche Orte.
Am Morgen befassten wir uns mit einem düsteren Thema: das "Museum für Menschenrechte" befasst sich mit der Zeit der Militärdiktatur unter Pinochet. Schwer zu glauben, was sich in diesem verhältnismässig modernen Land zugetragen hat, von 1973 bis 1990! Da mussten wir ein paar Mal tief durchatmen!
Nach dem Mittagessen spazierten wir durch die Stadt. Die Hitze trieb uns jedoch bald in den Schatten. Tamar liess sich mit einem kühlen Bier unter einem der Bäume nieder, welche den Hauptplatz (Plaza de Armas) angenehm auffrischen. Ich verbrachte einen Moment im Museum für präkolumbine Kunst, wo man Handwerksobjekte der Inka, Maya, Nazca, Azteken, und wie die Völker alle heissen, bewundern kann und dabei Vieles über ihre Lebensweise erfährt. Zu Sonnenuntergang spazierten wir gemeinsam auf einen der Hügel und genossen die Aussicht auf die riesige, smogbedeckte Stadt.

Am Tag darauf besuchten wir Valparaíso, welches sich 2h westlich von Santiago am Pazifik befindet. In einer nach Norden gerichteten Bucht gelegen und an einen steilen Hang gebaut, eine der schönsten Städte Chiles. Die Stadt war für die Schifffahrt von grosser Bedeutung, ihr Hafen war der wichtigste südamerikanische Hafen am Pazifik. Bis 1914 der Panamakanal gebaut wurde, mussten praktisch alle Schiffe, die nach Westamerika wollten, hier vorbei, und legten hier eine Pause ein.
Die Häuser wurden früher mit Schiffsmaterial gebaut, und jedes Haus hat eine andere Farbe. Heute bringen Strassenkünstler mit ihren halblegalen Graffitis Farbe in die Stadt. Um den Bewohnern und Besuchern die Fortbewegung zu erleichtern, besitzt die Stadt 15 "ascensores", eine Art Standseilbahn/Lift, welche einem auf die verschiedenen Hügel bringt. Ein weiterer Aspekt sind die vielen besitzerlosen Hunde, die überall in der Stadt anzutreffen sind (und leider auch ihre Exkremente überall hinterlassen).
Nach unserer Ankunft um 11h morgens organisierten wir zuerst einen Deal um unsere grossen Rucksäcke deponieren zu können, und am Abend vor Weiterfahrt kurz duschen zu können. Top! Dann erkundeten wir die Stadt. Die milde Temperatur kam uns zwar sehr entgegen beim Aufstieg zum Aussichtspunkt (von den 15 ascensores waren mindestens 3 "fuera servicio"). Allerdings war die Aussicht durch das bewölkte Wetter und die feuchte Luft bedeutend eingeschränkt. Am Nachmittag liefen wir mit mit einer Städtetour, wo wir noch einige andere Orte sahen, von einem härzigen Rentner selbstgebackene "Alfajores" bekamen, und einiges lernten. Zum Beispiel dass der Valparaíser Trolleybus 1993 in der Schweiz gekauft wurde.

Foto’s